Was sind eigentlich Küchenpflanzen? Was ist eine Küche, was soll der Raum, was passiert hier und was interessiert das deine Pflanze? Viele Menschen, und da schließe ich mich nicht aus, verteilen Pflanzen nach Platzangebot. Da ist die Fensterbank noch frei oder der Flur so karg, da stellen wir die Zimmerpflanze hin. Das ist an sich ja eine völlig logische Planung, wird auf Dauer aber sehr frustrierend. In der Regel rät keiner so gut, um immer den perfekten Platz für jede Pflanze aus dem Stehgreif zu finden. Es sei denn, du hast voll viel Ahnung – die wenigsten jedoch beschäftigen sich genug mit Pflanzen, um das wirklich zu jeder Zeit beurteilen zu können.
Pflanzenwelt für deine Küche richtig planen
Am besten wäre es, du hast erst den Platz und überlegst dir dann, welche Pflanze passen könnte. Das ist gerade in Räumen mit „Extremen“, wie Küche, Bad und Flur sehr wichtig.
Das Leben von Küchenpflanzen
Kommen wir also zurück zur Ausgangsfrage, was ist eigentlich eine Küche? Eine Küche ist der Ort, an dem wir Kochen (die meisten zumindest) und Lebensmittel aufbewahren. Für eine Pflanze bedeutet das kurzgefasst:
🔥 Hohe Temperaturen durch Herd und Ofen (Im Winter kommt noch die Heizungsluft dazu)
💦 Hohe Luftfeuchtigkeit durch den Dampf, der beim Kochen entsteht und die direkte Wasserquelle
🤢 Gase von Lebensmitteln, wie Äpfel, Birnen und Co.
💨 Zugluft durch die Lüftung des Raumes nach dem Essen
☀️ Helligkeit und eventuelle Mittagssonne, weil Küchen normalerweise mit Fenstern ausgestattet sind und nicht selten auch Zugang zu einem Balkon haben.
Da Pflanzen ja sehr individuelle Ansprüche haben, werden diese Punkte die eine mal mehr mal weniger stören als andere. Was die allermeisten Zimmerpflanzen furchtbar finden, ist ein Platz an dem sie ungeschützt der prallen Sonne ausgesetzt sind – das siehst du ihnen aber auch sehr schnell an. Die Blätter und Blüten verbrennen und die Pflanze ist wird innerhalb kürzester Zeit sehr unansehnlich und lässt sich schwerlich wieder aufpäppeln. Bis auf einige wenige Pflanzen ist Sonne allerdings etwas sehr Essentielles für die Grünpflanzen. Insofern solltest du die Pflanze nicht unbedingt am dunkelsten Ort deiner Küche deponieren. Ein gesundes Mittelmaß kommt den meisten Pflanzen gelegen.
Wenn du nun grundsätzlich verstanden hast, was für ein Ort deine Küche ist, und welche Atmosphäre hier herrscht, ist es einfacher für dich auch die entsprechenden Pflanzen zu wählen. Dabei kommt es natürlich auch auf den Platz an sich an, den du zur Verfügung hast. Eine kleine Fensterbank wird niemals ein guter Platz für eine Palme sein.
Diese 10 Pflanzen eignen sich perfekt als Küchenpflanzen
Die Aloe Vera

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Die Aloe Vera-Pflanze ist eine pflegeleichte sogenannte Sukkulente, die sich sehr gut als Zimmerpflanze eignet. Sie sind weniger als Küchenpflanzen bekannt, sondern mehr als medizinisches Wundergrün, das mit seinem Saft allerlei Hautkrankheiten heilen kann. ABER: sie ist auch bekannt dafür die Luft zu reinigen und auch Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit eben davon zu befreien. Dafür wird es in der Küche mehr als eine Pflanze brauchen, aber sie kommt zumindest sehr gut mit dem Küchenklima zurecht. Die Aloe Pflanze kommt überhaupt nicht mit Staunässe klar, deshalb achte am besten schon beim Topf darauf, dass das überschüssige Wasser gut ablaufen kann. Die Aloe Vera braucht kaum Wasser, deshalb gieße vielleicht alle 2-3 Wochen – je nach Standortwärme und achte darauf dass sie bereits trocken ist, wenn du nachgießt.
Die Flamingoblume

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Die Flamingoblume wird als Zimmerpflanze immer beliebter, weshalb man sie mittlerweile auch öfter in Gärtnereien findet. Leider ist sie nicht so billig wie andere, dafür sehr exotisch und umso besonders. Eine Pflanze kostet etwa 19,00 Euro. Das schöne an der Pflanze ist jedoch, dass die Blüten recht lange blühen.
Die Pflanzen mögen es warm und feucht – insofern sind sie optimal Küchenpflanzen. (Beim Kaufen aber unbedingt auf die Arten achten: Anthurium Andreanum und Anthurium Scherzianum)
Die Flamingoblume braucht licht, allerdings in der Mittagssonne brutzeln will sie auch nicht. Gießen sollte man schon regelmäßig. Die Pflanze ist also nichts für Gießfaule, denn wenn sie zu sehr austrocknet ist das mit den schönen Blüten bald vorbei. Wenn die Pflanze genug Wärme hat, hast du eigentlich das ganze Jahr über Freude an ihr. Allerdings musst du Flamingoblumen ab und an mit etwas Dünger versorgen, wenn du weiterhin eine schöne Blütenpracht willst. Einmal im Monat oder alle paar Monate Dünger sind völlig in Ordnung.
Der Zwergpfeffer

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Den Zwergpfeffer gibt es in mehr als 1.000 Arten mit schönen dicken Blättern, die wunderbar aussehen. Gerade weil es den Zwergpfeffer in so vielen Arten gibt, kannst du quasi dein Fensterbrett damit pflastern und hättest immer unterschiedliche wirklich schöne und pflegeleichte Küchenpflanzen.
Gerade wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit Pflanzen hast, ist der Zwergpfeffer eine gute Wahl. Sie nehmen es dir nicht so übel, wenn du sie mal vernachlässigst und sterben dir auch nicht weg wenn du sie ein paar Tage zu spät gießt. Wichtig ist Licht, egal in welcher Form, weil sie sonst schnell fad aussehen.Bitte nicht zu viel gießen! Die Oberfläche des Bodens sollte schon eingetrocknet sein. Zuviel Wasser führt leicht zu Staunässe, wodurch die Wurzel fault.
Die Birkenfeige

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Birkenfeigen sind beliebte Bäume für Büros, eignen sich aber auch super als Küchenpflanzen. Sie ist deshalb so beliebt weil sie sehr tolerant ist für die begrenzten Möglichkeiten für Tageslicht in Innenräumen. Sie ist tatsächlich einer der besten Pflanzen um die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern.
Am wohlsten fühlen sich Birkenfeigen bei hellem, indirektem Licht oder in sonnigen Standorten, wo sie nachmittags etwas Schatten bekommen. Du solltest sie auf jeden Fall regelmäßig gießen! Die Pflanze kann Bewegung auf keinen Fall, deshalb solltest du sie möglichst an Ort un Stelle stehen lassen, sonst kann sie auch mal gerne alle Blätter auf einmal fallen lassen. Suche einen schönen und hellen Standort für die Birkenfeige und lasse sie dort. Die Pflanze sollte ständig feucht gehalten werden, allerdings Staunässe vermeiden, weil sie sonst ebenfalls die Blätter fallen lässt und die Wurzeln faulen. Die Birkenfeige liebt hohe Luftfeuchtigkeit, insofern kommt sie mit dem ständigen Dampf in der Küche bestens zurecht. Ab und an lohnt es sich die Pflanze mit Wasser zu besprühen, damit sie nicht austrocknet und glücklich ist.
Ich persönlich würde die Birkenfeige nun nicht als die pflegeleichteste Pflanze bezeichnen, weil sie doch viel Aufmerksamkeit und Dünger benötigt um weiter zu wachsen, aber sie sieht als Zimmerpflanze wirklich toll aus und wenn man wirklich will, lohnt es sich auf jede Fall sich mehr mit der Pflege dieser schönen Pflanze zu beschäftigen.
Weißer Jasmin

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Weißer Jasmin liebt einen hellen Standort, mit viel Sonne. Wie viele andere Zimmerpflanzen solltest du allerdings einen Standort wählen, der die Pflanze nicht zu sehr in der grellen Sonne stehen lässt. Blüten und Blätter sind empfindlich und würden sonst verbrutzeln. Ebenso solltest du für gute Belüftung sorgen, weil sich sonst sehr schnell Schädliche einnisten könnten.
Staunässe ist auch hier ein No Go, deshalb am besten schon beim Topf für eine entsprechende Drainage sorgen, damit das Wasser gut abfließen kann. Grundsätzlich ist die Pflege des Jasmins nicht so kompliziert. Du solltest nur während der Blütephase regelmäßig gießen, wenn der Standort sehr warm und hell ist sogar täglich. Der Boden sollte immer gleichbleibend feucht sein.
Fleißiges Lieschen

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Das fleißige Lieschen freut sich großer Beliebtheit, nicht nur im Garten sondern auch in deinem Zuhause und es passt wunderbar als Küchenpflanze. Wer sich gut um die Pflanze kümmert wird reichlich und sehr lange belohnt – bei guter Pflege blüht das fleißige Lieschen bis in den Herbst.
Die Pflanze ist vergleichsweise pflegeleicht. Sie kann direkte Sonne nicht leiden und steht lieber im Halbschatten. Zugluft ist ebenfalls nicht ihres, am besten gefällt es ihr in einer gleichbleibend warmen Umgebung.
Flammendes Käthchen

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Das Flammende Käthchen gehört ebenfalls zu den pflegeleichten Pflänzchen. Hierzulande werden eine Vielzahl ihrer Arten angeboten, die dein Zuhause mit roten, gelben, orangen, rosanen oder weißen Blüten verschönern. In Bezug auf ihren Standort, ist das Käthchen recht anspruchslos; Es sollte ein schöner heller Standort sein, der nicht zu heiß wird – also keine direkte Sonne! Die Temperaturen sollten immer über 15 Grad liegen.
Du solltest die Pflanze regelmäßig aber nicht zu häufig gießen. Lass deshalb die Erde erstmal gut trocknen, bevor du neues Wasser dazugiebst. Nachdem gießen solltest du die Überreste wegschütten, dann komm es nicht zu Staunässe.
Die Dreimasterblume

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Die Dreimasterblume sieht wunderschön aus und ist auch hierzulande in vielfältigen Arten zu haben. Allerdings solltest du, wenn du Dreimasterblumen als Zimmerpflanzen/Küchenpflanzen halten willst nur diese beiden Sorten in Betracht ziehen: Die Tradescantia fluminensis und die Tradescantia sillamontana. Falls du sie selbst nicht findest, sag in der Gärtnerei auf jeden Fall Bescheid, dass du sie ausschließlich im Zimmer halten willst. Mit der falschen Art hast du keine wirkliche Freude an der Pflanze.
Die Dreimasterblume mag es hell, aber nicht zu heiß. Wenn der Standort zu dunkel ist, verblassen die Farben auf den Blättern. Das Substrat sollte stets feucht sein, allerdings besser nicht direkt von oben gießen. Dünger ist ebenfalls ein wichtiges Thema bei der Dreimasterblume. Du solltest ihr in den Sommermonaten einen Flüssigdünger gönnen, damit sie weiterhin zufrieden ist.
Der Bubikopf
Der Bubikopf, im Englischen auch Babies’ Tears genannt, ist eine wunderbare Zimmerpflanze, die sich auch hervorragend für Hängekörbe eignet, und somit platzsparend ist. Die kleinen Blättchen sehen wunderhübsch aus und sind dank ihrer pflegeleichten Charakteristik perfekt als “Anfängerpflanze”.
Allerdings mögen die zarten Blätter kein direktes Sonnenlicht und du solltest der Pflanze schon auch eine gewisse Aufmerksamkeit widmen, damit sie nicht welkt. Der Bubikopf hat immer Durst und ist die Erde einmal zu trocken, kannst du leider nicht mehr viel tun. In diesem Falle gieße schnell nach und schau ob sie sich erholt. Sollte sich innerhalb eines Tages keine Besserung einstellen, dann ist die Pflanze leider hin. Was Bubiköpfe zu perfekten Küchenpflanzen macht: Er liebt hohe Luftfeuchtigkeit!
Der Zimmerfarn

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Farne gehören zu den beliebtesten Pflanzen für Innenräume – auch weil sie so schön aussehen und als Hängepflanze (sortenabhängig) geeignet sind. Allerdings täuscht der Eindruck, dass Farne leicht zu handeln sind. Wenn du deinen Farn aber gut pflegst und schaust, dass es ihm gut geht, kann er viele Jahre alt werden und ist entsprechend eine sehr lohnende Pflanze was das Preis-Leistungsverhältnis angeht.
Wie die meisten Pflanzen hält auch der Farn (egal welche Sorte) nichts von direkter Sonneneinstrahlung, auch wenn Farne generell eher helle, sonnige Standorte bevorzugen. Zugluft können die Pflanzen ebenfalls nicht leiden und der Standort sollte eine gewisse gleichbleibende Temperatur gewährleisten. Durch ihre Vorliebe für hohe Luftfeuchtigkeit sind auch Farne die idealen Küchenpflanzen (du kannst sie auch ab und an mal mit Wasser besprühen). Der Farn schluckt ganz schön viel Wasser, allerdings vertragen die Pflanzen auch keine Staunässe, deshalb immer überschüssiges Wasser nach dem Gießen ausschütten oder auf die richtige Drainage im Topf achten.